Der Wolf ist in der Nähe…

Heute geht es um ein Thema, das die Meinungen extrem spaltet und polarisiert. Die Rückkehr des Wolfs in Deutschland. Ist das nun gut oder nicht gut? Und vor allem: Wie verhalte ich mich, wenn er mir gegenüber steht?

Hinweisschild auf Wolfsstreifgebiet in Lennestadt-Brenschede, Kreis Olpe
Hinweistafel im Wald in der Nähe von Lennestadt-Brenschede

Der Wolf im Kreis Olpe – Wolfsmonitoring

Vor etwas mehr als einem Jahr, genau am 1. April 2021 gab es einen Bericht in der hiesigen Online-Lokalpresse über Wölfe in Lennestadt und einen heldenhaften Bürgermeister, der eine ganze Schafherde gerettet hat. Die Schafherde grase nun friedlich auf dem begrünten Rathausdach. Das war natürlich ein Aprilscherz, der im Übrigen noch hier zu lesen ist.

Aber Mitte des letzten Monats gab es dann auch hier tatsächlich eine bestätigte Wolfssichtung im Kreis Olpe. Wolfsnachweise in Nordrhein-Westfalen werden gut dokumentiert und Du kannst sie online auf einer Internetseite des Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) einsehen:

Wolf in Nordrhein-Westfalen – Wolfsnachweise

Screenshot der Wolfsmonitoring-Seite des LANUV NRW.

Der Wolf in Deutschland – Gut oder schlecht?

Es gibt viele Naturschützer, die die Rückkehr des Wolfes im Blick auf ein allgemeines Artensterben bejubeln. Meistens werden als Pro-Argumente für den Wolf genannt:

  • Der scheue Wolf geht dem Menschen aus dem Weg, er stelle keine Gefahr da.
  • Der Wolf ist als Regulator im Ökosystem wichtig, er jagt kranke und alte Tiere.
  • „Wo der Wolf jagt, da wächst der Wald“ (Russisches Sprichwort).
Bild eine Wolfes. Bildquelle Pixabay.
Bildquelle: Pixabay

Die Rückkehr des Wolfes ist aber ein Thema, was sehr stark polarisiert. Es gibt vermutlich mindestens so viele Wolfsgegner, wie Befürworter. Als Contra-Argumente gegen den Wolf werden genannt:

  • Es sind und bleiben Raubtiere. Oft werden sie verniedlicht.
  • Sie erkennen sehr schnell, dass eingezäunte Weidetiere eine leichtere Beute als freilaufende Tiere sind und reißen vorrangig diese.
  • Noch sind sie dem Menschen gegenüber scheu. Irgendwann werden sie aber merken, dass der Mensch für sie keine Gefahr darstellt und den Respekt verlieren.
  • (Noch) fehlende Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht (um einen Abschuss zu regeln).
Informationstafel in Lennestadt-Kirchveischede über Weidetierhaltung und die Gefahr, die durch den Wolf ausgeht.
Informationstafel in Lennestadt-Kirchveischede über die Gefahr des Wolfes für die Weidetierhaltung

Wie verhalte ich mich, wenn ich einem Wolf begegne?

Auch wenn es momentan (noch) sehr unwahrscheinlich ist, dass Du einem Wolf in freier Wildbahn begegnest, kann es nicht schaden, wenn Du weißt, wie Du Dich dann verhalten solltest. Bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es durchaus schon sein, dass ihre Neugier stärker ist, als der Fluchtinstinkt. Die Empfehlung des LANUV bei einer Wolfsbegegnung ist:

  • Nicht versuchen, sich dem Wolf zu nähern, ihn anzufassen oder zu füttern!
  • Nicht weglaufen, am besten stehen bleiben und abwarten, bis sich der Wolf zurück zieht.
  • Wenn man selbst den Abstand vergrößern will, langsam zurück ziehen.
  • Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (laut ansprechen, in die Hände klatschen, mit den Armen winken).

Sehr empfehlen kann ich Dir darüber hinaus dieses Video von Ben Tüxen. Er hat das Thema „Verhalten bei einer Wolfsbegegnung“, ohne zu polarisieren, sehr sachlich und umfassend dargestellt:

Viel Freude draußen!

2 Antworten auf „Der Wolf ist in der Nähe…“

  1. Hallo Thomas,
    Ich bin Jäger und liebe die Natur. Ich bin der Meinung das die Rückkehr des Wolfes Veränderung bringen kann und wird. Das beste Beispiel hierfür ist die Rückkehr der Wölfe im Yellowstone Nationalpark in den USA. Der Fim „Das Wunder vom Yellowstone“ ist ein Parade Beispiel dafür. Jedoch sind wir hier in Deutschland! Ich möchte nur sagen das es aufgrund unserer Infrastruktur, hier bei uns, meines Erachtens schwierig wird. Wir leben hier viel zu dicht aneinander. Es gibt zu wenig Lebensraum für große Raubtiere. Weiter muss man die Sorgen der Weideviehhalter verstehen.

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