20 Tipps für das Wandern mit dem Deutschlandticket

Du gehst gerne wandern und besitzt ein Deutschlandticket? Dann ist mein heutiger Beitrag genau das Richtige für Dich! Hier findest Du meine persönlichen 20 Tipps für Deine Tourenplanung mit dem Deutschlandticket. In der Praxis getestet und bewährt.

Alter Eisenbahnwaggon und Formsignal im Wittgensteiner Land

Das passende Wander-Ziel finden

Wenn Du bei der Wahl Deines Wanderzieles flexibel bist, dann mache Dich zuerst mit dem Liniennetzplan des öffentlichen Nahverkehrs in Deiner Gegend vertraut. Daraus kannst Du sehr einfach entnehmen wohin die jeweiligen Linien fahren und wo Du umsteigen müsstest.

Je weniger Du umsteigen musst, umso kürzer wird Deine An- und Rückfahrt und Du hast mehr Zeit für Deine Wandertour. Schau also als erstes, welche Ziele Du direkt, ohne umsteigen, erreichen kannst. Danach konzentriere Dich auf die Orte, bei denen Du nur 1x umsteigen musst…

Ausschnitt aus dem Liniennetzplan NRW. Ein Liniennetzplan ist sinnvoll für die Tourenplanung mit dem Deutschlandticket.

Dann ist Google Dein Freund. Ergänze den jeweiligen Ortsnamen in der Suchmaschine Deines Vertrauens mit Begriffen wie „Wandern“ oder nutze direkt ein Tourenportal wie z.B. www.komoot.de um zu schauen, ob es dort ein Ziel oder eine Tour gibt, die für Dich interessant ist.

Es gibt auch grenznahe Ziele im benachbarten Ausland, die Du mit dem Deutschlandticket erreichen kannst. Beispielsweise: Salzburg/Kufstein, Vils, Reutte, Kelmis, Venlo, Arnhem, Basel Bad, Kostrzyn, Carling, Tønder, Hrádek nad Nisou, Luxemburg, usw.

Bahnübergang im niederländischen Venlo. Auch Venlo ist mit dem Deutschlandticket erreichbar.

Idealerweise liegt der Anfang der Wandertour auch so, dass Du ihn mit dem ÖPNV gut erreichen kannst. Wie beispielsweise der Schluchten- und Brückenpfad im sauerländischen Winterberg.

Wenn Du keine Rundtour machen möchtest, sondern Start- und Zielort verschieden sind, dann sind Wanderstrecken, die parallel zu einer Bahnlinie entlang führen, super geeignet. Beispielsweise der Rheinsteig, der entlang den Hängen des Rheintals führt.

Dort kannst Du Deine Tour von der Länge nach Belieben ausdehnen. Du kannst jederzeit wieder in das Tal zum nächstgelegenen Bahnhof absteigen.

Blick vom Rheinsteig auf den Rhein.

Ansonsten empfehle ich Dir: Wenn Start- und Zielort unterschiedlich gut an den ÖPNV angebunden sind, dann wähle den besser angebundenen Ort als Zielort Deiner Tour aus und den schlechter angebundenen als Start.

Wenn auch der Weg mit zum Ziel gehört: Es gibt auch „besondere Bahnen“, die Du mit dem Deutschlandticket nutzen kannst. Beispielsweise die Wuppertaler Schwebebahn, oder den „Rasenden Roland“ auf Rügen. Eine Schmalspureisenbahn mit nostalgischer Dampflok.

Auch die Wuppertaler Schwebebahn darfst Du mit dem Deutschlandticket nutzen.

Auch ein paar Fähren über den Rhein kannst Du als Fußgänger mit dem Deutschlandticket kostenfrei nutzen:

  • Von Remagen nach Linz und Erpel,
  • die Loreley-Fähre zwischen St. Goar und St. Goarshausen sowie
  • die Rheinfähre in Kaub.

Passendes Ziel für das Deutschlandticket ist gefunden – Wie plane ich weiter?

Nutze die „DB Navigator“-App auf Deinem Smartphone! Gib Deinen Startort und Dein Ziel ein und wähle in den Optionen „Nur Nahverkehr“ aus, damit Du nur die Verbindungen angezeigt bekommst, die Du auch mit dem Deutschlandticket nutzen darfst.

Du kannst jetzt sehr bequem planen, wann Du los fährst und wann Du ankommst. Du kannst Deine „Reise“ speichern und bekommst auch unterwegs aktuelle Echtzeitinformationen über Verspätungen, Gleiswechsel und sonstiges. Pläne in Papierform sind den Online-Möglichkeiten weit unterlegen 😉 …

Ausschnitt aus dem Papierfahrplan in 2022 in Lennestadt-Altenhundem.

Wenn möglich fahre „antizyklisch“. Also touristische Ziele eher werktags anstatt sonn- und feiertags. Und werktags eher zu Zeiten, an denen Du nicht in den Schüler- und Berufsverkehr gerätst.

Eine hübsche Weinbergschnecke als Symbolbild für Verspätungen bei der Bahn.

Schau bei Deiner Planung auch, wann Deine letzte Rückfahrmöglichkeit besteht. Die letzte mögliche Verbindung solltest Du vermeiden. Das Risiko ist zu groß, dass Du aufgrund einer Verspätung zwischendurch (ja, die gibt es bei der Deutschen Bahn 😉 ) irgendwo „strandest“. Alternativ dazu stelle Dich einfach auf eine Zwischenübernachtung ein 😉 .

Tipps für unterwegs in der Bahn

Meide am Bahnhof die Bereiche direkt an den Treppenaufgängen, sondern gehe noch ein paar Meter weiter. Es lohnt sich, sich vorab darüber zu informieren in welchen Bereichen am Bahnhof der jeweilige Zug hält.

Gerade bei längeren Zügen und bei Kopfbahnhöfen wirst Du sehr schnell feststellen, dass es sein kann, dass an einem (schnell erreichbaren) Ende des Zuges kein Sitzplatz mehr zu finden ist und am anderen Ende noch ganz viele Plätze frei sind.

Bahnhof "Am Rothaarsteig" in Lennestadt-Altenhundem

Zwischen Dich und Junggesellenabschiede und Kegelclubs solltest Du im Übrigen auch eine möglichst große Distanz bringen. Glaube mir, das ist bei einer längeren Zugfahrt nicht zu unterschätzen 😉

Blick aus der Regionalbahn RB93 im Wittgensteiner Land

Sei auch spontan flexibel! Eine alternative Route oder ein anderes Ziel ist manchmal sinnvoll. Ich stand schon einmal am Bahnhof in Troisdorf und wollte mit der Bahn in Richtung Königswinter/Rhein zum Wandern. Der Zug den ich eigentlich nehmen wollte war dann aber so überfüllt, dass auch ein Stehplatz, wenn überhaupt, nur noch mit direkter Tuchfühlung zum Stehnachbarn möglich gewesen wäre. Ich bin dann nicht eingestiegen. Auf den nächsten Zug warten und eine Stunde vertrödeln? Nö. Ich habe entspannt einen anderen Zug nach Langerwehe genommen und war im Hürtgenwald unterwegs.

Eine winddichte Jacke dabei zu haben ist Gold wert! Wenn Du an einem Bahnhof auf einen Zug wartest wirst Du feststellen, dass die Kombination aus Wind und Stillstehen Dich sehr leicht frieren lässt, auch wenn die Temperatur beim Wandern für Dich noch OK war. Für mich hat sich eine ganz leichte Regenjacke im Gepäck zu haben bewährt.

Das Smartphone ist bei der Planung und unterwegs Dein Freund! Sorge also dafür, dass ihm nicht der Saft ausgeht! Eine Powerbank ist universell geeignet. Alternativ findest Du in vielen Zügen 230 Volt-Anschlüsse für ein Ladegerät und in einigen Bussen 5-Volt-USB-Anschlüsse.

Damit auch Dir selbst nicht der Saft ausgeht oder Dir langweilig wird, solltest Du gerade für mehrstündige Bahnfahrten an Proviant und Unterhaltung denken. Kopfhörer zum Musikhören, oder auch ganz klassisch ein Buch.

Ein Buch im Zug hilft gegen Langeweile.

Meine 20 in der Praxis bewährten Tipps für das Wandern mit Deutschlandticket im Überblick:

  1. Mit dem Liniennetzplan vertraut machen
  2. Je wenige Umstiege, umso besser
  3. Mit den Ortsnamen der Bahnhöfe in Google oder Komoot suchen
  4. Es gibt grenznahe Ziele im Ausland die mit dem Deutschlandticket erreichbar sind
  5. Anfang der Wandertour in der Nähe des ÖPNV ist sinnvoll
  6. Wanderstrecken parallel zu einer Bahnstrecke sind super geeignet
  7. Der besser an den ÖPNV angebunden Ort wird nicht Start, sondern Ziel
  8. Besondere Bahnen (z.B. Wuppertaler Schwebebahn) kannst Du nutzen
  9. DB-Navigator-App nutzen und auf „nur Nahverkehr“ einstellen
  10. Deine „Reise“ im DB-Navigator speichern und Echtzeitinformationen erhalten
  11. Antizyklisch fahren. Eher werktags und außerhalb der Rush-Hour
  12. Die „letzte Fahrt des Tages“ vermeiden
  13. Am Bahnhof einige Meter vom Treppenaufgang entfernen
  14. Die Sitzplatzbelegung in Zügen ist oft nicht gleichmäßig verteilt
  15. Meide Junggesellenabschiede und Kegelclubs
  16. Sei spontan und flexibel zu Route und Ziel
  17. Eine winddichte Jacke ist Gold wert
  18. Powerbank und/oder Ladegerät dabei haben
  19. An Proviant für unterwegs denken
  20. Damit Dir nicht langweilig wird: Kopfhörer für Musik oder ein Buch

Und jetzt runter von der Couch und viel Freude draußen und unterwegs!

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