Schlehenlikör

Heute das kalte aber trockene Wetter genutzt und eine kleine Runde zu Fuß in Heimatnähe gedreht. Mein Ziel war ein nahegelegener Berg mit Sitzbank, Tisch und Aussicht. Dort oben angekommen gab es zur „Belohnung“ ein Pinnchen Schlehenlikör. Warum ein Schlehenlikör mit im Rucksack auf Tour war, das erfährst Du in diesem Beitrag…

Pinnchen mit selbstgemachtem Schlehenlikör. Draußen auf einem Tisch.

Der Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg X27 zwischen Bracht und Altenhundem

Angefangen hat die Geschichte bereits im Herbst des vergangenen Jahres. Ich war auf dem Wanderweg X27, dem Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg unterwegs. Diesen Weg gehe ich häufiger, da er unter anderem die Ortschaften Bracht und Altenhundem miteinander verbindet. Nach Bracht habe ich gelegentlich eine Mitfahrmöglichkeit, die ich dann gerne nutze und von dort wieder zurück nach Altenhundem laufe…

Wanderweg X27. Friedrich-Wilhelm-Grimme-Weg.

In der Nähe der Ortschaft Bracht findest Du am Wegesrand dieses Wanderweges einige Schlehensträucher.

Der Schlehdorn

Der Schlehdorn, der zu den Steinobstgewächsen gehört, liebt sonnige Weg- und Waldränder. Die Früchte reifen ab circa September. Ernten solltest Du die Früchte aber erst nach dem ersten Nachtfrost. Denn die Früchte enthalten zu Beginn eine hohe Menge an bitteren Gerbstoffen. Die Menge der Gerbstoffe reduziert sich im Laufe des Reifungsprozesses. Im November/Dezember ist dann eine gute Zeit in der Du die Schlehen ernten kannst.

Schlehenfrüchte zu Beginn der Reifezeit. Anfang Herbst.

Als ich Anfang September an den Schlehensträuchern in Bracht vorbeigekommen bin, waren sie üppig mit reifenden Früchten bewachsen… Bei einer erneuten Tour gegen Ende November auf dem gleichen Weg waren die Sträucher immer noch voll mit Früchten. Zwischenzeitlich dann auch erntereif. In diesem Augenblick dachte ich mir… „Jetzt nimmst Du mal eine kleine Tüte mit und probierst einmal aus, wie ein selbstgemachter Schlehenlikör schmeckt.“ Da war die Idee also geboren. Die Umsetzung folgte auch sofort. Da ich im Rucksack immer einen Plastikbeutel dabei habe, wurde also sofort geerntet.

Schlehenlikör aufsetzen

Zuhause angekommen, dann zunächst im Internet nach einem passenden Rezept recherchiert. Denn das war mein erster Versuch. Ich hatte zuvor weder Schlehenlikör probiert, noch welchen selber gemacht. Ich wusste nur, dass das eine häufige Verwendung für die Schlehen ist.

Du findest im Netz dutzende von verschiedensten Rezepten. Ich habe mich als Grundlage für ein Rezept entschieden, bei dem Zucker, Zimt, Nelken und Orangenschale hinzugefügt werden und das ganze dann mit Korn aufgefüllt wird. Nach höchst mathematischen Grundsätzen (Dreisatz 😉 ) habe ich letztendlich ungefähr folgende geringe Mengen an Zutaten für meinen Versuch genutzt…

Also ein „winterlicher“ Geschmack. Orangenschale habe ich, wie ihr der Auflistung entnehmen könnt, weggelassen, denn ich hatte keine zur Verfügung. Den Korn habe ich durch Wodka ersetzt, denn eine angebrochene Flasche mit so ziemlich genau der benötigten geringen Menge stand hier noch seit Jahren im Schrank. Ich hatte ja auch nur eine kleine Menge Schlehen gesammelt. Es war ja eigentlich nur ein Versuch.

Also alle Zutaten zusammen ab in eine Flasche gefüllt…

Alle Zutaten für den Schlehenlikör zusammen in einer Flasche.

und dann warten, warten, warten. Zwischendurch mal schütteln… und warten, warten, warten.

Schlehenlikör filtrieren

Jetzt, ziemlich genau 8 Wochen später, hatte ich das Warten leid. Das Ende des Versuchs war gekommen. Eigentlich könnte der Likör noch ein paar weitere Wochen oder Monate reifen… aber die Neugier auf das Ergebnis war dann doch größer 😉

Zuerst musst Du den aufgesetzten Schlehenlikör filtrieren. Die großen Stücke, Beeren und Gewürze bekommst Du am besten mit einem engmaschigen Teesieb ausgesiebt.

Aufgesetzter Schlehenlikör wird über ein feinmaschiges Teesieb filtriert.

Danach wollte ich noch die feineren Partikel ausfiltern. Ich habe dazu einen Kaffeefilter genutzt. Das war nicht ganz optimal, denn die feinen Poren des Filters sind sehr schnell verstopft und ich musste den Filter noch zweimal wechseln. Beim nächsten Mal werde ich ein anderes Filtermaterial verwenden. Im Internet findet man dazu den Tipp „Damenstrumpfhose“. Vielleicht muss man aber auch nur ein passendes Tuch dafür haben oder mit feinen Partikeln im Likör leben…

Fertig ist der Likör!

Die Verkostung des selbstgemachten Schlehenlikörs

Da die Idee, einen selbstgemachten Schlehenlikör herzustellen, spontan auf einer Wanderung entstand, sollte die Verkostung ebenso draußen stattfinden. Also einen Petling mit Likör gefüllt und zusammen mit einem Schnapspinnchen in den Rucksack gepackt.

Dann losmarschiert auf den nahegelegenen Berg mit Sitzbank, Tisch und Aussicht. Und zur Belohnung gab es oben ein Pinnchen von dem selbstgemachten Schlehenlikör… Aber das erwähnte ich ja bereits zu Beginn dieses Beitrages 😉

Versuch gelungen! Viel Freude draußen und bleibt gesund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert