Afrikanische Schweinepest

Für Bushcrafter, Waldläufer und Pilzsammler lästig. Für Schweine tödlich. In meinem heutigen Beitrag geht es um die Afrikanische Schweinepest. Wie heißt es so häufig: „Aus gegebenem Anlass“…

Wanderweg in der Nähe der SGV-Hütte in Lennestadt-Meggen mit Hinweis-Schild zur Afrikanischen Schweinepest

Die Vorgeschichte zum Beitrag

Normalerweise gibt es an dieser Stelle für Dich eine kurze Einleitung zum Thema in dem ich kurz erläutere, warum ich darüber schreibe. Wenn es bei einem Thema nicht sowieso direkt offensichtlich ist.

Heute ist die Vorgeschichte kurz. Ich wohne direkt in einem Infektionsgebiet. Im Juni diesen Jahres (14.06.2025) ist nur wenige Kilometer entfernt in der Gemeinde Kirchhundem ein verendetes Wildschein gefunden und positiv auf das Virus der Afrikanischen Schweinepest getestet worden. Diesem Todesfall ist bis heute noch eine dreistellige Anzahl weiterer gefolgt.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP)

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine hochansteckende Viruskrankheit, die Haus- und Wildschweine betrifft. Sie wird durch das Afrikanische Schweinepest-Virus (ASF-Virus) verursacht. Für Menschen ist sie ungefährlich, aber für Schweine fast immer tödlich.

Das Virus führt zu hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Schwäche, Hautblutungen und inneren Blutungen. Es kann sich über direkten Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminiertes Fleisch oder Material (z. B. Kleidung, Fahrzeuge, Futter) verbreiten.

Da es kein Heilmittel oder Impfstoff gibt, ist die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung die strikte Seuchenbekämpfung – also das Töten betroffener Tiere, Quarantäne und Hygieneregeln.

Kreis Olpe, Hochsauerlandkreis und Kreis Siegen-Wittgenstein: Kerngebiet und Sperrzonen zum Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest

Hier bei uns wurden dann in dem aktuellen Fall sehr schnell von den zuständigen Behörden mehrere Tierseuchenverfügungen erlassen und rund um den Infektionsherd drei verschiedene Zonen festgelegt. Eine Kernzone und zwei Sperrzonen.

Diese Zonen sind in den lokalen (Print)medien auch veröffentlicht worden. Auf diesen Veröffentlichungen konnte man die genauen Grenzen der Zonen aber aufgrund sehr miserabler Darstellungsqualität teilweise leider nur erahnen.

Allerdings gibt es auch eine interaktive Karte über das Friedrich-Loeffler-Institut, die diese Nachteile nicht hat.

Wen es interessiert… diese Karte sowie die Verfügungen des Kreises Olpe (der einer der drei betroffenen Kreise ist) gibt es über die folgenden Links:

Die wesentlichen hier lokal getroffenen Regelungen zur Afrikanischen Schweinepest in der Kernzone und den Sperrzonen II und I

Kernzone

  • Ist eingezäunt worden (vorhandene Zäune und natürliche Barrieren wurden dabei auch genutzt)
  • Nutzung landwirtschaftlicher/forstwirtschaftlicher Flächen ist temporär untersagt
  • Verstärkte Bejagung

Sperrzone II

  • Verstärkte Bejagung und Suche nach verendeten Wildschweinen
  • Lebende Schweine/Wildschweine dürfen nicht aus dieser Zone gebracht werden
  • Wildschweinprodukte dürfen nicht innerhalb der Zone und aus dieser heraus gebracht werden
  • Schweine dürfen nicht geschlachtet werden
  • Verstärkte Hygienebestimmungen bei Kontakt mit Schweinen/Wildschweinen
  • Gras/Heu/Stroh aus dieser Zone darf nicht für Schweine genutzt werden
  • Leinenpflicht für Hunde
  • Grundstücksbesitzer müssen Betreten ihrer Grundstücke und Drohnenüberflüge zur Suche nach Tieren dulden
  • Betretungsverbot des Waldes und der offenen Landschaft außerhalb von Wegen

Sperrzone I

  • Verstärkte Bejagung von Schwarzwild
  • Verstärkte Suche nach verendeten Wildschweinen
  • Erlegte Wildschweine müssen getestet, gekennzeichnet und dokumentiert werden
  • Die Erstellung, Nutzung und Transport von Wildschwein/Schweineprodukten unterliegt strengen detaillierten Regelungen
  • Grundstücksbesitzer müssen Betreten ihrer Grundstücke und Drohnenüberflüge zur Suche nach Tieren dulden
Hinweisschild zur Afrikanischen Schweinepest mit Verhaltensregeln für Waldbesucher

Informationsquellen für detaillierte weitergehende Informationen zur Afrikanischen Schweinepest

Overlay-Karte für OsmAnd zur Afrikanischen Schweinepest

Da ich (normalerweise) ja bekanntlich sehr gerne Waldwege verlasse (um beispielsweise Pilze zu sammeln) ist es für mich wichtig zu wissen, wo ich es darf oder halt nicht darf. Um das Hantieren mit unterschiedlichen Online-Karten zu vermeiden, habe ich mir eine Lösung geschaffen, die Sperrzonen als Overlay-Karte in die von mir genutzte App „OsmAnd“ zu bringen.

So etwas habe ich bereits für die Naturschutzgebiete in ganz Deutschland gemacht und habe Dir in diesem Beitrag darüber berichtet: Wie Du Naturschutzgebiete in der App OsmAnd+ anzeigen lassen kannst – experience-outdoor.de

Da ich das Kartenmaterial für die Afrikanische Schweinepest allerdings nur regional für den aktuellen bei uns vorliegenden Ausbruch erstellt habe (und nicht für ganz Deutschland), wird es vermutlich für den überwiegenden Teil meiner Leser nicht interessant sein und ich gehe daher hier nicht weiter darauf ein.

Solltest Du aber doch hier aus der Gegend kommen und/oder an der kostenlosen (Mit)nutzung des Kartenmaterials interessiert sein, schreib mir gerne eine kurze Mail.

Screenshot von eigenem Kartenmaterial zu den lokalen Sperrzonen und den Fundstellen der verendeten Tiere. Das Kartenmaterial ist in QGIS erstellt worden.

Informationsquellen über einzelne infizierte Tiere (An der Afrikanischen Schweinepest verendeten Tiere)

Mich interessierte, neben den genauen Grenzen der Sperrzonen, auch die Anzahl der bisher betroffenen Tiere und auch die Orte an denen man die verendeten Wildschweine aufgefunden hat.

Die genauen Fundorte sind hier gar nicht konkret in den lokalen Medien veröffentlicht worden. Vielleicht wollte man damit vermeiden, dass Menschen aus Neugier diese Orte aufsuchen und damit dann die Ausbreitung der Seuche noch begünstigen. Das solltest Du natürlich auch nicht tun, wenn ich Dir im Folgenden verrate, wo Du diese Informationen finden kannst.

Tierseucheninformationssystem TSIS

Über das Tierseucheninformationssystem TSIS des bereits eingangs erwähnten Friedrich-Loeffler-Instituts kannst Du im Menü „Erweiterte Analyse“ über den Unterpunkt „Sperrzonen und Seuchenobjekte“ Informationen über einzelne Fälle einsehen. Auf einer Karte werden Dir auch die Standorte (grob) angezeigt. Das TSIS erreichst Du über diesen Link: https://tsis.fli.de/cadenza/

Für eigene Auswertungen kannst Du den Datenbestand auch exportieren und beispielsweise die Fundtage oder das Geschlecht/Alter des Wildschweins (Keiler, Bache, Überläufer männl, Überläufer weibl., Frischling) auswerten. Die Koordinaten des Fundortes werden allerdings nicht mit exportiert.

Screenshot eines Berichtes "Sperrzonen abhängig vom Analysekontext" zu Sperrzonen und Seuchenobjekten

World Organisation for Animal Health

Im Event-Managementsystem (WAHIS) der World Organisation for Animal Health kannst Du Dir diese Daten auch durch Setzen von geeigneten Filtern eingrenzen und exportieren.

In diesen Exportdaten findest Du auch die Koordinaten der Fundorte. Dies war mir wichtig, da ich die Fundorte nicht nur sehen, sondern auch in einer eigenen Karte darstellen wollte. Du erreichst das WAHIS über diesen Link: https://wahis.woah.org/#/event-management

Diese (weltweiten) Daten haben allerdings einen kleinen Zeitverzug von wenigen Tagen gegenüber den Daten des Friedrich-Loeffler-Instituts.


Bleib gesund und viel Freude draußen!

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