In meinem heutigen Beitrag erzähle ich Dir einiges Wissenswerte über einen der beliebtesten Speisepilze – den Pfifferling. Wo Du ihn findest und woran Du ihn erkennen kannst…
Woher kommt die Redewendung „keinen Pfifferling wert sein“?
Direkt kurz vorweg: Die Redewendung, dass etwas „keinen Pfifferling wert ist“, ist schon einige hundert Jahre alt. Vermutlich stammt sie aus dem 16. Jahrhundert. Damals waren die Pilzvorkommen in den Wäldern so riesig, dass der Wert eines einzelnen Pilzes ziemlich gering war. Und wenn etwas „keinen Pfifferling wert“ war, dann war es also nahezu wertlos.
Heute gehört der Pfifferling zu einem der beliebtesten Speisepilze. Der Wert des Pilzes ist ordentlich gestiegen, da eine Zucht wirtschaftlich nicht sinnvoll darstellbar ist. Er kann nicht in Kulturen gezogen werden. Die im Handel erhältlichen Pfifferlinge kommen „wild“ aus der freien Natur, insbesondere aus Nadelwäldern in Osteuropa. In Deutschland darf der Pfifferling aus Gründen des Artenschutzes nur für den eigenen Bedarf gesammelt werden, aber nicht zur Vermarktung.
Wann und wo kann ich Pfifferlinge selber finden?
Echte Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) haben von Juni bis Ende Oktober Saison. Es gibt auch noch einige Variationen, wie beispielsweise den Blassen Pfifferling. Alle Arten sind essbar. Sie haben aromatischen Geruch und mild pfeffrigen Geschmack. Du findest sie gelegentlich im Laubwald bei Rotbuche, insbesondere aber im Nadelwald bei Fichte und Kiefer auf dem Waldboden.
Wie vermeide ich Verwechslungen beim Suchen von Pfifferlingen?
- Der Pfifferling wächst nicht direkt auf Holz.
- Er ist nicht (leuchtend) orange, sondern eher gelblich oder blass.
- Er hat Leisten und keine Lamellen/Stoppeln.
- Er hat festes weißes Fleisch.
Eine ganz wichtige Frage beim Pilzesammeln ist immer die nach möglichen Verwechslungspartnern. Um Verwechslungen auszuschließen, schaust Du als erstes nach dem Habitat. Also „wo“ der Pilz wächst. Der Pfifferling wächst zwar als sogenannter Mykorrhiza-Pilz in einer Symbiose mit einem Baum… aber trotzdem immer auf dem Waldboden. Niemals am Holz selbst. Im Gegensatz zum giftigen leuchtenden Ölbaumpilz, der büschelig am Holz wächst. Dieser ist aber eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet und hier eher selten zu finden.
Der Pfifferling ist gelblich (nicht orange) und hat Leisten. Die Unterscheidung zwischen Leisten und Lamellen fällt Anfängern häufig zunächst etwas schwer… aber davon nicht entmutigen lassen! Mit etwas Erfahrung kannst du den Unterschied und den häufigsten Verwechslungspartner „Falscher Pfifferling“ schon von weitem erkennen…
Leisten (des Pfifferlings)
Leisten sind breit und herablaufend. Sie sind fest mit dem Fleisch verwachsen und lassen sich nur schwer vom Pilz trennen.
Lamellen (Verwechslungspartner Falscher Pfifferling)
Hier ein Blick unter und auf den Falschen Pfifferling (Verwechslungspartner). Dieser hat Lamellen. Lamellen sind dünner als Leisten, lassen sich leichter vom Pilz entfernen und stehen dichter zusammen. Sie lassen sich auch leichter bewegen (biegsam).
Stoppeln (Verwechslungspartner Semmelstoppelpilz)
Ein anderer möglicher Verwechslungspartner ist der Semmelstoppelpilz. Er kann zumindest von oben auf den ersten Blick wie ein Pfifferling aussehen. Ein Blick unter der Pilz „entlarvt“ ihn aber dann schnell als Verwechslungspartner, da er „Stoppeln“ hat und keine Leisten.
Festes weißes Fleisch
Der echte Pfifferling hat festes weißes Fleisch. (Schnittbild eines jungen Pfifferlings).
Der Stiel des Falschen Pfifferlings ist hingegen häufig hohl, eher orange und „gummiartig biegsam“.
Und jetzt los in die Natur… Viel Freude draußen!
PS: Du hast Lust auf Pilzesammeln aber keinerlei Vorerfahrung und möchtest ohne Risiko einsteigen? Dann schau Dir mal diesen Beitrag von mir an!