In diesem Beitrag erfährst Du von mir, wie Du selber mit Excel oder einer anderen Tabellenkalkulation ganz einfach das Gewicht Deines Rucksacks vor einer Tour planen kannst. Ohne große IT-Vorkenntnisse oder fertige Tools…
Warum Du auf das Gewicht achten solltest… 😉
Keine Angst. Jetzt kommt keine Belehrung darüber, dass Übergewicht nicht gut für Deine Gesundheit ist. Aber anders als beim Abnehmen kannst Du bei Deinem Rucksack jederzeit problemlos das Gewicht verändern. Je mehr Du in Deinen Rucksack rein packst, umso schwerer wird er… Nimmst Du was raus, wird er leichter… Ist ja klar. Aber wie schwer sollte er denn eigentlich sein?
Je leichter Dein Rucksack ist, umso besser. Du wirst auf Deiner Tour jede zusätzlichen 100 Gramm irgendwann merken wenn Du sie den Berg hoch schleppen musst! Als untrainierte Person solltest Du im Übrigen nicht mehr als 20% Deines Körpergewichts zusätzlich auf Deinem Rücken tragen.
Wiegst Du beispielsweise 100 Kilogramm, dann packe also nicht mehr als 20 Kilo auf Deinen Rücken. Aber auch, wenn Du Du theoretisch 20 Kilo schleppen können solltest, wirst Du es als sehr angenehm empfinden, wenn Dein Rucksack tatsächlich nur 5 Kilo wiegt.
Im allgemeinen „Trekking-Sprachgebrauch“ wird von „Ultraleicht-Trekking“ gesprochen, wenn das Rucksackbasisgewicht (ohne Verbrauchsgüter wie Essen, Trinken und Brennstoff) unter 5 Kilogramm liegt. Bei „leichtem Trekking“ liegt das Basisgewicht unter 10 Kilogramm. Bei allen Gewichten darüber spricht man von „traditionellem Trekking“.
In diesem Beitrag soll es aber gar nicht darum gehen wie Du Gewicht bei einzelnen Ausrüstungsgegenständen sparen kannst… Nur um mal ein paar „klassische“ Beispiele aus der Ultraleicht-Szene zu nennen: Ob es für Dich wirklich sinnvoll ist, bei der Zahnbürste den Stiel abzuschneiden, oder die Zahnpasta in kleinen Portionen als Zahnpasta-Drops zu trocknen, nur um auch die letzten Milligramm Gewicht (Wasser) zu sparen, das musst Du tatsächlich selbst entscheiden.
Ich möchte Dich nur davor bewahren, dass Du Deinen Rucksack mit allerlei Gegenständen füllst… ihn dann auf die Waage stellst… und dann erst feststellst, dass Du eigentlich viel weniger Gewicht haben möchtest. Jetzt alles wieder auspacken und überlegen, was Du ändern möchtest? Nein, das kannst Du ja besser vorher schon planen…
Fertige Tools um in Excel zu planen
Du kannst Dir natürlich aus den Weiten des Internets schon fertige Tabellen oder Tools kostenfrei herunterladen mit denen Du alles Mögliche für Deine Tour in Excel planen kannst.
Wenn Du das möchtest, dann wirst Du beispielsweise bei den Trekking-Tools von Thomas Weingärtner unter https://trekkingtrails.de/trekking-tools/ fündig.
In Excel planen – keep it simple
Für mich hat sich hingegen das folgende simple Vorgehen bewährt: Ich habe mir eine Excel-Tabelle angelegt, in der ich neben der Bezeichnung meines Ausrüstungsgegenstandes jeweils auch eine Spalte für die Anzahl, den Preis und das Einzelgewicht (in Gramm) des Gegenstandes vermerkt habe.
Ursprünglich war der Preis das was mich vorrangig interessiert und bewogen hatte diese Liste zu erstellen. Mein Gefühl, dass ganz viele „kleine“ Preise schnell zu einer stattlichen Summe werden, hat sich leider durchaus bewahrheitet 😉 Wenn es Dir rein um das Gewicht geht, brauchst Du die Preise natürlich nicht.
Jeden neuen Ausrüstungsgegenstand füge ich direkt nach dem Kauf einfach als neue Zeile an. Ich habe somit alle meine vorhanden Gegenstände in meiner Liste, die ich fortführe.
Die Berechnungen sind jetzt so simpel, dass sie jeder Excel-Anfänger nachvollziehen kann: „Einzelgewicht x Anzahl“, also z.B. in Feld J2 die Formel „=I2*G2“. Und am Schluss dann einfach eine Summe in dieser Spalte ziehen, z.B. „=SUMME(J2:J61)“
Du kannst jetzt bei der Planung einfach in der Liste in der Spalte „Anzahl on Tour“ eingeben, ob bzw. wieviel (Anzahl) Du von Deinem jeweiligen Ausrüstungsgegenstand mitnehmen möchtest. Du siehst dann sofort die Gesamtsumme des Gewichts.
Wenn Du verschiedene Ausrüstungsgegenstände hast, die den gleichen Zweck erfüllen (z.B. verschiedene Messer, Töpfe oder Kocher) dann kannst Du ganz einfach Deine Wunschzusammenstellung planen. Oder auch entscheiden, ob der „Luxusgegenstand“, den Du eigentlich nicht benötigst, doch noch mit auf Deine Tour soll…
Natürlich kannst Du Deine Tabelle noch mit ganz vielen Kleinigkeiten verbessern und an Deine eigenen Bedürfnissen anpassen. Du könntest beispielsweise die oberste Zeile (mit den Spaltenüberschriften) fixieren…
Du könntest auch die Summen nicht unterhalb der Tabelle sondern oberhalb (in den fixierten Bereich) setzen, damit sie direkt immer sichtbar sind… und… und… und…
Ich möchte Dir mit diesem Beitrag keine fertige Ideallösung an die Hand geben, sondern Dich einfach mit dieser Minimallösung motivieren, selbst Deine eigene für Dich ideale Variante zu finden. Vielleicht wenn mal „schlechtes Wetter“ draußen ist 😉
Und jetzt raus mit Dir! Viel Spass draußen!
Ich habe meine Ausrüstung früher auch in einer Excel Tabelle aufgelistet und für Touren zusammen gestellt. Mittlerweile nutze ich dafür aber die Seite lighterpack.com. Das finde ich noch übersichtlicher und man bekommt auch die Gewichte einzelner Kategorien wie z.B das Schlafsetup oder die Kochausrüstung gezeigt und deren Verteilung am Gesamtgewicht in einem Tortendiagram.
Grüße
Hallo Dennis,
herzlichen Dank für Deinen Hinweis. Wenn jemand eine „Fix-und-Fertig“-Lösung sucht, dann scheint lighterpack.com eine gute Empfehlung zu sein…
Viele Grüße
Thomas