Nicht immer hat man auf einer Tour eine bequeme Möglichkeit seine Wasservorräte an Wasserhähnen mit Trinkwasser aufzufüllen. Auch gefasste Quellen findet man nicht auf jeder Tour. Und was ist, wenn Du nur einen flachen Bach zur Verfügung hast?
Je näher Du bei einem Bach in Richtung der Quelle kommst, umso besser ist normalerweise die Wasserqualität. Aber die Wassertiefe ist dann meistens auch gering. In diesem Beitrag zeige ich Dir verschiedene Möglichkeiten, wie Du Deine Wasservorräte auch an flachen fließenden Gewässern auffüllen kannst.
Wenn man unterwegs an gefassten Quellen seine Wasservorräte auffüllen kann, dann ist das sehr komfortabel. Einfach seine Wasserflasche darunter halten und fertig…
…aber was tun, wenn das Wasser so flach ist, dass man seine Flasche beim besten Willen nicht so ohne weiteres eintauchen kann?
Tipp 1: Mit einem flachen Gefäß oder einem Becher aus dem flachen Gewässer schöpfen
Ich habe bei meinen Wanderungen immer einen faltbaren Becher in meiner Hosentasche. Das ist sehr praktisch, wenn Du zwischendurch an einer Quelle Deinen Durst stillen möchtest und keine Lust hast, erst Deinen Rucksack vom Rücken zu nehmen. Mit einem Griff ist der Becher „startklar“.
Wenn Du Deine Wasserflasche an einem flachen Gewässer auffüllen möchtest, kannst Du mit dem Becher auch nach und nach kleinere Mengen Wasser „abschöpfen“ und in Deine Flasche gießen. Vorteil dabei ist, dass Du bei jedem Schluck im Becher auch eine „optische“ Kontrolle des Wassers machen kannst bevor Du es in Deine Flasche schüttest.
Tipp 2: Grabe ein Loch und vertiefe das Bachbett an einer Stelle
Zugegebenermaßen ist dieser Tipp mit ein wenig Aufwand verbunden und es kostet Dich ein wenig Zeit. Auch mit dem „Leave No Trace“-Gedanken geht dieser Tipp nicht so ganz konform. Wenn Du aber immer mal wieder an „Deine“ Stelle kommst, dann kann sich der einmalige Aufwand durchaus lohnen. Insbesondere wenn das Bachbett mit Kieseln oder größeren Steinen gefüllt ist, dann kann das Vertiefen sehr schnell gehen. Ein wenig Zeit musst Du aber dennoch einkalkulieren bis das durch das Graben eingetrübte Wasser wieder klar ist.
Tipp 3: Staue das flache Wasser auf
Mit Steinen kann man nicht nur schicke und nutzlose Türmchen bauen, sondern auch das Fundament für eine kleine persönliche „Staumauer“. Du kannst so ziemlich alles zum Aufstauen benutzen, was Du in der näheren Umgebung findest… Stöckchen, Fichtenzapfen, Moos, Waldboden…
Na klar, auch für die Umsetzung dieses Tipps benötigst Du etwas Zeit. Beim aufgestauten Wasser dauert es auch noch wesentlich länger, bis sich die Eintrübungen am Boden abgesetzt haben und das Wasser wieder klar ist.
Tipp 4: Mit einer geeigneten Spritze Wasser aus dem flachen Gewässer „heraussaugen“
Wenn Du eine geeignete Spritze dabei hast, beispielsweise die „Rückspülspritze“ die im Lieferumfang des „Sawyer Mini“-Wasserfilters beiliegt, dann kannst Du diese zweckentfremden und Dir damit kleinere Wassermengen in die Spritze saugen.
Du hast keine Spritze bei Wanderungen dabei? Dann weiter zum nächsten Tipp…
Tipp 5: Baue Dir Dein eigenes Aquädukt am flachen Gewässer mit Staudenknöterich
Der japanische Staudenknöterich ist eine invasive Art, die sich stark ausbreitet und eigentlich hierzulande gar nicht erwünscht ist. Da er Wuchshöhen von bis zu 3-4 Metern erreichen kann und die Stängel innen hohl sind, kannst Du Dir Deine eigene Wasserleitung bauen und damit das Wasser aus dem flachen Gewässer leiten. Die Stängel sind allerdings nicht durchgängig hohl, sondern so grob alle 20 bis 30 Zentimeter ist wie beim Bambus ein Segment mit einem „Abschluss“. Die frischen Stängel kannst Du bequem mit dem Taschenmesser bearbeiten und die einzelnen Segmente „durchgängig“ machen.
Aber auch die vertrockneten Stängel das Vorjahres lassen sich durchaus für den Zweck einer „Wasserleitung“ noch nutzen. Die Bearbeitung muss dann nur ein wenig vorsichtiger erfolgen, da sie schnell brechen…
Du hast noch andere Ideen, wie Du Wasservorräte an einem flachen Gewässer auffüllen kannst? Dann lass es mich gern wissen…
Viel Freude draußen und bleib gesund!
PS: Lesetipp: Ohne Wasser läuft es beim Wandern nicht!