In diesem Beitrag nehme ich Dich mit auf meinen kleinen Ausflug zur Deutmecker Höhle. Du erfährst was es mit der „Attendorn-Elsper Doppelmulde“ auf sich hat und was ich sonst so heute auf meiner Tour noch erlebt habe…
Die Vorgeschichte: Eine andere Höhle im Fels
Vor knapp zwei Wochen bin ich auf einer Tagestour an anderer Stelle in der Nähe von Heggen an einem Felsvorsprung vorbeigekommen. Über diese Tour habe ich Dir hier gar nichts berichtet, obwohl es aber eine Besonderheit gegeben hat. Ich bin an einem Höhleneingang vorbeigekommen:
Diesen Höhleneingang kannst Du vom Weg aus sehen (wenn Du weißt, wo Du schauen musst). Mehr als ein herangezoomtes Foto kann ich Dir aber nicht zeigen, denn diese Höhle liegt in einem Naturschutzgebiet. Das Verlassen der Wege ist nicht gestattet. Dieser Blick auf die Höhle hat aber meine Lust geweckt, gelegentlich mal zu schauen, an welche Höhle man auch (legal) näher herankommt…
Warum gibt es hier überhaupt Höhlen? Die Attendorn-Elsper Doppelmulde…
Die Attendorn–Elsper Doppelmulde ist ein Kalkriff, das aus einem Atoll entstanden ist. Dieses wurde durch die tektonische Verschiebung zusammen- und hochgedrückt. In diesem Massenkalk haben sich im Oberen Mitteldevon zahlreiche Höhlen gebildet. Das Niederschlagswasser hat sich durch den Kalk seinen Weg gebahnt und dabei immer ein wenig Kalk herausgelöst und „mitgenommen“. Die wohl bekannteste Höhle in diesem Riff ist die Atta-Höhle in Attendorn. Diese ist als „Schauhöhle“ ausgebaut. Wenn Du sie noch nicht kennst, dann schau sie Dir einmal an. Es lohnt sich.
Heute: Von Melbecke zur Deutmecker Höhle
Heute ist die Gelegenheit passend. Ich bin in Melbecke und habe Lust auf eine kleine Tour. Im Online-Kartenmaterial schaue ich nach einem geeigneten Ziel und finde dabei in der Karte eine Höhle in der Nähe von Deutmecke. Schnell noch vergewissert, dass sie nicht in einem Naturschutzgebiet liegt. Wie Du Dir einen Überblick über die Lage von Naturschutzgebieten verschaffen kannst, dazu habe ich Dir in diesem Beitrag bereits etwas gezeigt. Also los…
An der Deutmecker Höhle angekommen…
Die Deutmecker Höhle steht seit dem 21.05.1992 als Bodendenkmal (Finnentrop, Denkmalnummer B 7) unter Denkmalschutz. Sie ist besonders für die fossilen Tierfunde und Artefakte aus der Eisenzeit bekannt. Der Zugang zur Deutmecker Höhle und weitere Höhlenzugänge wurden durch Sprengarbeiten für die damalige Bahnstrecke Anfang des 20. Jahrhunderts sichtbar.
Ein bedeutender archäologischer Fund stellt eine Bernsteinperle dar, die in der Höhle gefunden wurde. Diese Perle wurde zusammen mit eisenzeitlichen Scherben in den 1970er-Jahren entdeckt, aber leider unsystematisch geborgen. Daher sind die Befundzusammenhänge zerstört.
Von weitem kann ich bereits sehen, dass die Höhle zwischenzeitlich aus Gründen des Höhlenschutzes mit einer Verschlussmöglichkeit ausgestattet ist, die auch in geschlossenem Zustand Fledermäusen und anderen Tieren weiterhin Zugang gewährt.
An der Höhle angekommen, stelle ich fest dass der Zugang offen ist. Kurz zögere ich. Darf ich eine Höhle, die zwar verschließbar ist, aber nicht verschlossen ist, betreten? Ich entschließe mich letztlich dazu, mal einen Blick hineinzuwerfen. Mein Rucksack bleibt draußen und ich lege mir eine Sitzunterlage an den Eingang, damit meine Hose (zumindest so einigermaßen) sauber bleibt.
Die 4 Grundregeln der Ethikrichtlinie des Höhlenschutzes beachte ich natürlich:
- Nimm nichts mit!
- Lass nichts zurück!
- Zerstöre nichts!
- Schlag nichts tot!
Leider sehen das nicht Alle so. Ich kann nicht verstehen, wer seinen Zivilisationsmüll an solchen Orten einfach entsorgt…
Ich gehe einige Meter in die Höhle hinein. Fotografieren mit dem Handy ist, trotz Taschenlampe, nicht ganz so einfach. Wie viele Meter es genau sind, kann ich gar nicht sagen. Ich breche meine Höhlenbefahrung aber ab, obwohl es in der Höhle eigentlich noch weiter geht. Denn es geht langsam bergab und der Boden ist an einigen Stellen leicht rutschig. Da ich alleine und ohne Schutzausrüstung (wie Helm) unterwegs bin, ist das auf jeden Fall sicherer. Und ich sehe danach auch nicht aus wie ein Dreckschwein 😉
Im Übrigen heißt es auch „Höhlenbefahrung“ wenn Du zu Fuß in der Höhle unterwegs bist. Denn es hat nichts mit „fahren“ zu tun. Der Begriff kommt nämlich von dem bergmännischen Wort „Fahrte“ (für Leiter).
Weiter geht es zum Ort Schwartmecke und dann in Richtung Grevenbrück
Am Grevenbrücker Kalksteinbruch vorbei…
Warum es hier in der Gegend Kalk gibt, das weißt Du ja bereits.
Abstieg über den alten evangelischen Friedhof nach Grevenbrück
Bestimmt stehen da auch Grabsteine aus Kalkstein…
Nach 11,5 Kilometern geht es vom Bahnhof Grevenbrück mit dem Zug nach Hause
Insgesamt eine tolle Tour mit interessanten Highlights rund um die Deutmecker Höhle und das Thema „Kalk“…
Viel Freude draußen und bleibt gesund!
Sehr interessante Tour und Beschreibung! Würde ich auch mal gerne machen, diese kurze Höhlenerfahrung. Grüße Michael