Wanderst Du lieber in einer Gruppe oder lieber alleine? Oder hast Du darüber noch nie nachgedacht? Dann lasse ich Dich gerne in meinem heutigen Beitrag an meinen Gedanken zu diesem Thema teilhaben…
Die Vorgeschichte zu diesem Thema
Im Beitrag „20 Tipps für das Wandern mit dem Deutschlandticket“ hast Du erfahren, dass der Rheinsteig für mich ein lohnendes Ziel zum Wandern ist.
Ich habe mir am vergangenen Wochenende als Ausgangspunkt meiner Tageswanderung den kleinen Ort Rheinbrohl am Rhein ausgesucht. Ich möchte eine kleine Runde auf dem Rheinsteig gehen, denn diesen Streckenabschnitt, den Ort Rheinbrohl und die Burgruine Hammerstein kenne ich noch nicht.
Die Anreise mit der Bahn läuft problemlos. Keine Verspätungen oder sonstige Unannehmlichkeiten. Auch das Wetter scheint sich einigermaßen zu halten. Der Wetterbericht hat Regen gemeldet, aber noch ist alles trocken. Ich steige in Rheinbrohl aus und am Bahnsteig steht eine kleine Gruppe Menschen. Ihr Outfit verrät, dass auch sie heute wandern wollen.
Ich werde sofort angesprochen, „…was denn mein Ziel für heute wäre?“ Meinem anscheinend irritierten Blick folgt direkt eine weiteren Frage meines Gegenübers: „Du weißt von nix, oder?“
Es stellt sich schnell heraus, dass es sich um eine Wandergruppe des Eifelverein Bonn handelt. Mein Gegenüber ist der Wanderführer Oliver Christian Weber, der mich spontan einlädt, mich als Gast der Gruppe anzuschließen und mitzuwandern. Da die Gruppe auch zur Burgruine Hammerstein möchte und Oliver für die Tour auch „Wissensvermittlung“ in Aussicht stellt, sage ich direkt zu. Prima. Toller Zufall.
Wandern in einer Gruppe
Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise alleine unterwegs bin. Es gibt natürlich immer mal wieder Ausnahmen, wie beispielsweise bei geführten Touren mit dem Forstwissenschaftler Ben Tüxen. Über eine von diesen Touren habe ich Dir in diesem Beitrag schon mal erzählt.
Das Wandern in einer Gruppe hat durchaus seine Vorteile. In meiner Tour mit der Wandergruppe des Eifelverein Bonn gibt Oliver interessante Infos zu historischen Hintergründen an verschiedenen Stellen.
Auch auf die Trabbi-Sammlung von Steffen Hennig in Rheinbrohl wäre ich ohne die Tour in der Gruppe erst gar nicht aufmerksam geworden.
Die Ortskenntnis von Oliver zahlt sich für mich aus, denn der Weg führt uns über einen Felsenpfad, den ich alleine gar nicht gewählt hätte, denn er ist gar nicht auf dem von mir genutzten OSM-Kartenmaterial verzeichnet.
Ein weiterer Vorteil beim Wandern in der Gruppe wird mir auf genau diesem Felsenpfad auch offensichtlich, als der mir vorausgehende Wanderer plötzlich auf dem steilen Anstieg ins Rutschen gerät und ich ihn so eben noch am Rucksack zu packen bekommen habe. Kein Sturz, alles ok. Das Wandern in einer Gruppe hat ganz klar einen Sicherheitsvorteil gegenüber dem Wandern alleine.
Alleine Wandern
Dennoch entscheide ich mich im Verlauf einer gemeinsamen Rast, die Gruppe wieder zu verlassen und setze meinen Weg nach einem Dank an Oliver alleine weiter fort. Ich möchte noch ein paar Kilometer mehr wandern, bevor ich den Heimweg mit dem Zug wieder antrete.
Beim Solo-Wandern kann ich mein Tempo selber bestimmen und die Natur mehr genießen. Wenn ich Lust habe stehen zu bleiben, dann bleibe ich einfach stehen. Ich nehme viel mehr von der Umgebung wahr, als wenn ich mich beim Wandern mit Mitwanderern unterhalte und mich tief in die Gespräche verliere. Ich laufe nicht Gefahr, einfach jemandem blindlings „hinterher zu laufen“ ohne zu wissen wo ich bin, sondern muss mich selber orientieren und navigieren.
Ist alleine wandern also besser? Nein, das kann man so definitiv nicht sagen. Es ist einfach anders. Was für Dich persönlich geeigneter ist, musst Du anlassbezogen jeweils selber entscheiden. Es kommt darauf an, was Du möchtest.
Brauchst Du Geselligkeit, möchtest Du neue Menschen kennenlernen und inspirierende Gespräche mit Mitwanderern führen. Dann, ganz klar, wandere lieber in einer Gruppe. Beispielsweise beim SGV oder dem Eifelverein. Hat das Wandern für Dich eher meditativen Charakter oder suchst Du eigene Abenteuer und möchtest keine Kompromisse eingehen? Dann wandere allein.
Ganz egal, ob in einer Gruppe oder allein… Hab viel Freude draußen!
PS: Und an dieser Stelle nochmal einen Dank an Oliver vom Eifelverein Bonn für die nette Einladung zum Mitwandern. Das hat mich sehr gefreut!
Die Freude war ganz auf unserer Seite. Du warst ein wundervoller Mitwanderer. 🙂 Und wie ich sehe, hast du die Burgruine Hammerstein auf eigene Faust kurz vor uns erkundet. Tolle Bilder von der Ruine sind das geworden! Und auf die Aussichtskanzel mit den schwindelerregenden Blicken in die Tiefe hast du dich auch getraut, wie das erste Bild zeigt. War sehr schön mit dir. Weiter viel Spaß beim Wandern, ganz egal ob allein oder in der Gruppe. Hat beides seine Vorteile, geht mir genauso wie dir. Manchmal muss man den inneren Wolf im Herzen auch mal allein und einsam umherstreifen lassen. Das erfrischt und erdet. Alles Gute, Oliver