Heiß und kalt – Kaffee bei Waldbrandgefahr

Es ist Samstag und verdammt warm draußen. Die dreißig-Grad-Marke ist überschritten und keine einzige Wolke am Himmel. Waldbrandgefahr. Eigentlich schon viel zu warm um zu wandern, aber „Nicht-Wandern“ ist auch keine Option 😉 . Also Rucksack gepackt und los geht es. Das Auto am Kurpark in Oberhundem abgestellt und langsam rein in die Natur…

Einstieg zur Oberhundemer Bergtour am Kurpark Oberhundem.

Im Kurpark ist keine einzige Menschenseele zu sehen. Was aber weder an mangelnder Attraktivität des Parks, noch an geltenden Corona-Regeln liegt. Das Tretbecken mit kristallklarem und kühlen Wasser lädt zum Pause-machen ein. Aber nach einer Pause fühle ich mich jetzt nach circa 100 Metern Wegstrecke noch nicht. Keine Menschen weit und breit.

Tretbecken im Kurpark Oberhundem

Wahrscheinlich sind alle anderen einfach nicht so bekloppt wie ich und wandern mit gepacktem Rucksack in der sengenden Mittagssonne den Berg hoch…

Rothaarsteigzubringerweg in der Nähe von Oberhundem

Viel trinken ist wichtig

Bei solchem Wetter ist es wichtig viel zu trinken. Auf meiner geplanten Route komme ich an ein paar Quellen vorbei, so dass ich meinen Wasservorrat jeweils immer wieder auffüllen kann. Ob fehlende Flüssigkeit bei diesem Kollegen die Todesursache war, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall dörrt er nun auf dem Weg vor sich hin…

ausgetrocknete Blindschleiche auf dem Waldweg

…da ich nicht so enden möchte, fülle ich meinen Wasservorrat an der Wigge-Quelle am Böhmenkamp lieber wieder auf. Viel trinken ist wichtig. Dein Körper benötigt bei diesen hohen Temperaturen viel Flüssigkeit.

Waldbrandgefahr

Heute ist es nicht nur warm, sondern es besteht auch Waldbrandgefahrenstufe 3. Die Waldbrandgefahr wird durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) ermittelt und in einer Skala von 1 (sehr geringe Gefahr) bis 5 (sehr hohe Gefahr) bewertet. Bei der Gefahrenstufe 3 ist offenes Feuer auch an den ansonsten legalen Feuerstellen im Wald (wie z.B. öffentlichen Grillplätzen) verboten.

Auch mein Spirituskocher ist „offenes Feuer“ und somit bei dieser Gefahrenstufe nicht zum Kaffee kochen einsetzbar. Daher habe ich ihn auch gar nicht erst eingepackt. Zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Feuer gehört auch, gar kein Feuer zu entzünden, wenn es zu gefährlich ist.

Und Kaffee bei Waldbrandgefahr???

Wer mich kennt weiß, dass ich auch bei solchen Temperaturen ungerne auf meinen Kaffee verzichte… Eine Thermoskanne ist jetzt aber nicht meine Wahl, sondern heute gibt es kalten Kaffee. Und der sollte so richtig kalt sein… Aber wie stellt man das auf einer Tour mit einer Außentemperatur von über 30 Grad an? Ich könnte natürlich eine Kühltasche mitnehmen… aber ne, geht auch anders:

Ich habe mir zu Hause einen halben Liter fertigen Eiskaffee in eine dünnwandige PET-Flasche umgefüllt und dann in der PET-Flasche mitgenommen.

Als ich dann an meinem „Pause-Ziel“ ankomme, knote ich ein Stück Paracord an die Flasche. Dazu nutze ich den Topsegelschotstek, einen meiner Lieblingsknoten. Wie man diesen knotet, habe ich dir in diesem Beitrag bereits einmal gezeigt.

Eiskaffee in einer PET-Flasche. Kaffee bei Waldbrandgefahr genießen geht!

Und jetzt wird die Flasche in eiskaltem Wasser versenkt. Das kann ein tiefer kühler See sein, oder noch besser eine Quelle mit einer ordentlichen Durchflussleistung. Letzteres ist es heute bei mir. Das Überlaufrohr einer Trinkwasserquelle ist zum kühlen perfekt geeignet. Das Wasser kommt hier direkt „aus dem Berg“ und die Temperatur des Wassers liegt bei nur circa 5 Grad Celsius.

Und nach 15 Minuten „Kühlung“ direkt mal aus der Flasche probiert… Eiskalt, perfekt! Dann aber doch „standesgemäß“ in einen ordentlichen Becher umgeschüttet 😉 , auch wenn der Genuss direkt aus der Flasche natürlich genauso möglich gewesen wäre… Kaffee bei Waldbrandgefahr – geht doch!

Eine Pause mit Eistee geht auch…

Und was machst Du, wenn Du 15 Minuten warten musst bis der Eiskaffee heruntergekühlt ist? Klar, Pause mit Eistee! 5 Grad kaltes Quellwasser ist dazu doch perfekt!

Schöne Runde bei sommerlich heißen Temperaturen

Insgesamt sind es heute knapp 12 Kilometer und einige hundert Höhenmeter im heimischen Sauerland geworden. Eine gemütliche Runde mit viel zu trinken…

Kartenübersicht der Tour von Oberhundem bei sommerlich heißen Temperaturen, Waldbrandgefahr und leckerem Eiskaffee und Eistee.
Rückweg zum Kurpark Oberhundem.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Du bei solchen Temperaturen viel trinken sollst…? 😉

Viel Freude draußen und bleibt gesund!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert