Heute möchte ich einmal der Frage nachgehen, wie Du mit einfachen Mitteln den Aufbau eines Tarps in verschiedenen Varianten zu Hause ausprobieren oder simulieren kannst. Und ob Dir das Tarp-Origami überhaupt einen Nutzen bringt…
Probieren geht über Studieren
Wenn ich auf einer längeren Tour unterwegs bin, dann habe ich normalerweise meine Hängematte mit dabei. Als Regenschutz nutze ich ein Tarp. Warum ein Tarp? Na, weil es nicht wie bei einem Zelt nur eine einzige Aufbauvariante gibt, sondern eigentlich unbegrenzt viele.
Deiner Kreativität sind bei einer solchen Plane keine Grenzen gesetzt und Du kannst Deinen individuellen Aufbau an die Gegebenheiten vor Ort anpassen.
Im Zusammenspiel mit der Hängematte kommt bei mir meistens eine als „A-Frame“ bekannte simple Aufbauvariante zum Einsatz.
Diese Variante hat sich bei mir im praktischen Einsatz bewährt und der Aufbau geht, auch wenn es regnet, „wie im Schlaf“ ganz zügig von der Hand.
Vor ein paar Tagen hatte ich aber mal Lust etwas anderes auszuprobieren. Eine Variante ohne Hängematte und ohne Bäume. Etwas freistehendes, so wie ein Indianer-Tipi…
Inspiriert hatte mich dazu ein Youtube-Video. Das Video war gut gemacht und mir war in dem Moment auch glasklar wie der Aufbau funktioniert.
Einen Tag später bin ich im Wald und muss trotzdem überlegen… Wie war das nochmal? In welche Öse kam der Hering? Ganz außen oder in die daneben und wo musste der dann nochmal hin… Fragen über Fragen…
Wenn es an dem Tag geregnet hätte, dann wäre ich ziemlich nass geworden, bevor mein Tarp letztendlich aufgebaut war.
Beim Aufbau eines Tarps merkst Du schnell… „Probieren geht über Studieren„. Übung macht den Meister. Es reicht nicht, nur mal ein Video anzuschauen, ohne es selbst mit den eigenen Händen auch zu tun…
Tarp-Aufbauvarianten simulieren
Am besten nimmst Du also Dein Tarp, gehst raus und probierst so viel wie möglich einfach aus.
Für den Fall, dass Du diese Möglichkeit gerade aber nicht hast, (z.B. Quarantäne zu Beginn der Corona-Pandemie), möchte ich Dir zwei Möglichkeiten zeigen, verschiedene Aufbauideen vorab zu Hause mal „auszuprobieren“. Sozusagen „Praktische Theorie“ 😉
Variante 1: Nutze Papier und falte Dir Deine gewünschte Variante (Tarp-Origami)
Variante 2: Nutze eine Pinnwand und ein Taschentuch
Was bringt mir das Simulieren eines Tarp-Aufbaus denn überhaupt?
Natürlich ist hier einfach viel „Spielerei“ mit von der Partie. Aber Du kannst so verschiedene Ideen ausprobieren und beispielsweise problemlos ermitteln, wie lang ein Stock in einer bestimmten Variante sein muss, wenn Du diese Aufbauvariante in echt aufbaust.
Das könnte Dir beispielsweise hilfreich sein, wenn Du zu Hause feststellen möchtest, ob Dein vorhandener Trekking-Stock in der von Dir erdachten Aufbauvariante lang genug ist. Oder auch einfach, ob Du selbst in voller Länge in Deinem Aufbau liegen kannst, ohne dass Deine Füße raus schauen 😉
Falls Dich solche Längenmessungen interessieren, dann musst Du zuerst Deinen Maßstab ermitteln. Du benötigst dazu die Länge Deines „echten“ Tarps und die Länge Deines „simulierten“ Tarps.
Mit diesen beiden Angaben kannst Du dann einen Umrechnungsfaktor ermitteln. In meinem Fall ist das echte Tarp 3 Meter (=300 cm) lang und das Taschentuch 36 cm. Der Umrechnungsfaktor um vom Modell „in echt“ umzurechnen, wäre dann 300/36= 8,3.
In meinem Beispiel war ein abgeschnittener Bleistift mit einer Länge von 5,4 cm gut passend für einen bestimmten Aufbau. Mit meinem vorher ermittelten Umrechnungsfaktor von 8,3 kann ich jetzt einfach ermitteln, dass ein solcher Stock in „echt“ für diese Variante 8,3 * 5,4 cm = circa 45 Zentimeter lang sein sollte.
Kleines Tool zur Umrechnung vom Modell in Echtgröße
Die angegebene Länge im Modell entspricht in echt: 45 cmSimulation ist schön – In echt aber immer besser 😉
Auch wenn eine kleine Origami-Simulation Freude machen kann… in echt ist es auf jeden Fall besser! Hilfreiche Tipps zum (echten) Aufbau von Tarps findest Du unter anderem hier.
Also raus jetzt und viel Freude draußen!