Egal ob beim Trekking, Wandern, Bushcraft oder sonstigen Outdoor-Sportarten… Bei einer Pause zwischendurch ist es erholsam, wenn Du Dich nach einer langen Zeit auf Deinen Füßen auch mal setzen kannst. Mein heutiger Beitrag dreht sich rund um das Thema draußen Sitzen.
Sitzbänke und Tische – Bestehende Infrastruktur nutzen
Komfortabel und simpel. Du nutzt die bereits genau für diesen Zweck geschaffene Infrastruktur an Rastplätzen und Schutzhütten für Wanderer.
Vorteil: Du musst nichts mitbringen und kannst Dich sofort setzen. Nachteil: Je weniger touristisch erschlossen der Bereich ist, in dem Du Dich bewegst, umso weniger Möglichkeiten hast Du auch dich zu setzen. In einem Kurpark wirst du alle paar Meter eine Bank finden, an einer Forststraße außerhalb von Hauptwanderwegen hingegen wahrscheinlich über mehrere Kilometer gar keine…
Eine Unterlage zum Sitzen – Tipp: Mülltüte mitnehmen!
Eine Sitzunterlage ist Gold wert! Eine Bank, die jeglichen Witterungseinflüssen und menschlichen und tierischen Besuchen ausgesetzt ist, ist durchaus mal nass oder dreckig. Es kann sich „Grünspan“ (Algen, Flechten, Moose) gebildet haben, oder es befindet sich Vogelkot auf der Sitzfläche.
In solchen Fällen ist eine (faltbare) Sitzunterlage sehr hilfreich. Mein persönlicher Tipp: Habe immer eine stabile Mülltüte (solche mit Zugband) mit. Eine Mülltüte kannst Du universell nutzen. Auch als Sitzunterlage um Deine Kleidung sauber zu halten. Wenn Du besonders komfortabel sitzen möchtest, kannst Du die Mülltüte auch mit Kleidung (z.B. Jacke, Wechselshirt, etc.) oder mit Laub oder Moos füllen.
Ich nutze die Mülltüte häufig auch einfach um meinen Rucksack darauf abzustellen, wenn der Boden nass oder dreckig ist.
Auf den Boden setzen!
Eigentlich würde diese simpelste Variante ganz an den Anfang dieses Beitrages gehören. Du setzt Dich einfach auf den Boden! Das geht natürlich gänzlich ohne irgendeine Ausrüstung und eigentlich auch überall. Wenn Du, wie zuvor empfohlen, eine Sitzunterlage dabei hast… dann bringt Dir das auch hier einen deutlichen Mehrwert!
Die BW-Faltmatte eignet sich als Sitzunterlage sehr gut!
Vom Boden weg – Nutze zum Sitzen, was Du findest…
Mit einer geeigneten Sitzunterlage kannst Du auch diverse natürliche oder menschengemachte „Erhöhungen“ zum Sitzen nutzen. Einen liegenden Baumstamm, eine Mauer, Felsen, eine Baumscheibe, einen Baumstumpf, usw… Auch bei Baumstümpfen und Baumscheiben ist eine Unterlage hilfreich, da austretendes Baumharz nur schwer aus Kleidung wieder zu entfernen ist.
Aber auch wenn es manchmal verlockend erscheint… von einem Holzpolter, also aufgeschichteten gefällten Baumstämmen solltest Du aus Sicherheitsgründen die Finger lassen. Auch wenn die überwiegende Zahl der Polter professionell und stabil aufgeschichtet sind, kann es bei einer „halbherzigen“ Schichtung sein, dass sich durch das darauf Herumklettern Stämme in Bewegung setzen und Dich verletzen.
In einer Hängematte kannst Du nicht nur liegen sondern auch sitzen
Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Eine leichte Reisehängematte eignet sich nicht nur zum Liegen. Auch drin sitzen kannst Du bei einer Pause auf Deiner Tour problemlos. Du benötigst aber zwei Bäume um die Hängematte zu aufzuhängen.
Einen Stuhl mitnehmen – Auch das funktioniert gut!
Du kannst natürlich auch einen Stuhl mitnehmen. Das ist insbesondere dann gut geeignet, wenn Du Dich jederzeit setzen können möchtest oder wenn keine Bäume in der Nähe sind. Es muss ja nicht direkt ein schwerer Campingstuhl sein, ein leichtes „Dreibein“ leistet schon gute Dienste. Mein Falthocker aus Aluminium wiegt nur 280 Gramm.
Wenn Du einen so leichten Stuhl mit dünnen Stäben auf ganz lockerem, sandigem Untergrund verwendest, dann sinken die Füße schnell ein. Ein gängiger Trick, der dies verhindert ist, dass Du die Stuhlbeine in aufgeschnittene Tennisbälle stellst. Ich selbst habe dies noch nie benötigt (…ich schleppe auch keine Tennisbälle mit mir rum…), denn ein paar Steine oder ähnliches zum Unterlegen konnte ich immer finden.
Für die Bushcrafter unter Euch: Einen Bushcraft-Sitz bauen
Wenn es ganz individuell sein soll, ist selber machen angesagt 😉 Ein simpler Bushcraft-Sitz basiert auch auf dem „Dreibein“-Prinzip. Du benötigst drei stabile lange Äste, oder zwei lange Äste und einen Baum. Dann noch einen etwas kürzeren als Sitzfläche und ein paar Meter feste Schnur, z.B. Paracord.
Du bildest aus drei Ästen ein Dreibein. Alternativ nimmst Du zwei Äste und lehnst diese an einen Baum. Letzteres ist mein persönlicher Favorit. An der Kreuzungsstelle mit Schnur/Paracord fixieren.
Den kürzeren Ast als Sitzfläche an den beiden Ästen festbinden oder „hängend“ fixieren. Ich bevorzuge letzteres. Das ist einfacher und Du kannst problemlos die Sitzhöhe auf die Höhe einstellen, die für Dich bequem ist.
Bei der Wahl der Knoten bist Du nicht eingeschränkt. Für mich hat sich für so etwas der Topsegelschotstek bewährt. Ein einstellbarer Schlaufenknoten über den ich Dir in diesem Beitrag bereits berichtet hatte. Nachdem Du die gewünschte Höhe eingestellt hast, solltest Du die Schnur aber mit einem weiteren Knoten sichern.
Die „Sitzfläche“ kannst Du natürlich nach Belieben vorher bearbeiten. Die Rinde entfernen, mit dem Messer die Sitzfläche abflachen, ein Brett daraus schnitzen, etc.
Ein solcher Sitz ist tatsächlich bequemer als er auf den ersten Blick aussieht, da die beiden stehenden Äste auch als Rückenstütze dienen. Mit einem festen Stück Stoff (Mantel, Decke, etc.) bespannt, könntest Du aus diesem simplen Sitz sogar einen Sessel zaubern.
Wofür auch immer Du Dich zum Sitzen entscheidest… Ich wünsche Dir viel Spaß draußen und erholsame Pausen!
Hallo Thomas,
mich würde dein Falthocker, der nur 280 gramm wiegt, interessieren. Was für eine Marke ist das oder wo kann ich den beziehen?
Gruß Tom
Hallo Tom,
das ist der „GRAND CANYON Campinghocker SUPAI MINI“… bei Decathlon gekauft. Bin sehr zufrieden damit.
Viele Grüße Thomas