Heute erzähle ich Dir von einem leckeren und erfrischenden Wildkräutersalat auf meiner heutigen Wandertour in der sommerlichen Hitze. Und auch von meinem Versuch unterwegs aus wilden Beeren Saft zu pressen. Alles hat nach Plan funktioniert… nur leider war der Plan wohl Mist 😉
Ein leckerer Salat aus essbaren Wildkräutern
Hast Du Dir schon mal einen leckeren Wildkräutersalat aus Wildkräutern gemacht die Du unterwegs gesammelt hast? Ich noch nie. Zumindest bis heute.
Bereits zu Hause reift die Idee, dass ich mir bei den heißen Temperaturen ja unterwegs mal einen Salat machen könnte. Es muss ja auch unterwegs nicht immer etwas heißes zu Essen sein. Ich packe mir also mal vorsichtshalber etwas Apfel-Balsamico mit in mein Wandergepäck. Öl und ein paar Gewürze habe ich sowieso immer dabei. Damit sollte eine Vinaigrette möglich sein.
Mit Kräutern kenne ich mich nicht wirklich gut aus. Da fehlt mir einfach Erfahrung.
Ich entscheide mich im Laufe meiner Tour dazu, dass die grundlegende Basis für mein Wildkräutersalat aus Löwenzahn bestehen wird. Löwenzahn gehört zu den essbaren Wildkräutern und aufgrund der charakteristischen Blattform auch für den Wildkräuter-Laien gut erkennbar.
Ich sammele mir also im Laufe meiner Wanderung frische junge Blätter.
Von dem Weißklee den ich unterwegs sehe, nehme ich mir auch einige Blätter mit. Die sind auch roh essbar und passen geschmacklich in meinen Salat.
Beim Gundermann greife ich auch zu. Allerdings nehme ich hier nur ein einzelnes Blatt für meinen Salat mit. Sein Aroma ist sehr stark würzig, daher bin ich mit der Menge in meinem ersten Versuch eines Wildkräutersalats mal etwas zurückhaltend.
Brennnesselsamen und Brombeeren für die Vinaigrette vom Wildkräutersalat
Für die Vinaigrette pflücke ich mir noch ein paar frische Brombeeren für einen säuerlich-fruchtigen Geschmack.
Für eine „nussige“ Komponente ernte ich noch eine kleine Portion Brennnesselsamen.
Tipp: Wusstest Du, dass es bei Brennnesseln weibliche und männliche Pflanzen gibt? Von beiden Pflanzen kannst Du essen. Die Samen von weiblichen Pflanzen sind aber inhaltsreicher und schmecken auch besser. Daher greife ich bei den weiblichen Pflanzen zu. Unterscheiden kannst Du das Geschlecht der Brennnessel daran, dass bei der weiblichen Pflanze die Samen herunterhängen. Bei den männliche Exemplaren stehen die weißen, runden Pollen waagerecht ab.
Die Vinaigrette ist schnell aus dem mitgebrachten Apfel-Balsamico und Walnussöl sowie einer kleinen Prise Brühepulver zusammengerührt. Brombeeren und Brennnesselsamen einfach dazu.
Jetzt noch die frisch gesammelten Wildkräuterblätter ein wenig zerkleinert und beides vermengt. Fertig.
Eigentlich hätte ich den fertigen Wildkräutersalat jetzt für Dich noch schön dekoriert anrichten sollen… geht aber nicht mehr.
Der war wirklich lecker und aufgegessen bevor ich noch weitere Fotos machen konnte 😉 Ein wirklich gelungener erster Versuch!
Selbstgepresster Beerensaft zum Wildkräutersalat
Irgendwie hat mich wohl heute die Lust gepackt, Neues auszuprobieren. Nur wenige Kilometer nachdem ich meinen ersten Versuch eines Wildkräutersalats erfolgreich abgeschlossen habe, kommt der Gedanke „…man müsste sich unterwegs ja auch frischen Saft pressen können.“
Eigentlich macht es ja viel mehr Sinn, die Beeren direkt frisch und ganz zu essen um keine wertvollen Inhaltsstoffe zu verschwenden. Es ist also für mich mehr ein „proof-of-concept“. Also ein Versuch um zu schauen, ob es überhaupt geht.
Tipp: Zum Beeren sammeln bietet es sich an, einen Edelstahlbecher am Hüftgurt des Rucksacks zu befestigen. Die Hände sind zum Pflücken frei und das Sammelgefäß ist während der Wanderung jederzeit schnell zugänglich. Stört beim Wandern auch nicht.
DIY-Saftpresse für unterwegs
Mein Plan: Ich bohre in einen PETling unten ein Loch und schnitze mir aus Holz aus dem Wald einen passenden „Stempel“. Fülle Beeren in den PETling und drücke dann von oben mit dem Holzstempel auf die Beeren bis der Saft unten herausläuft. Den Saft fange ich dann im Becher auf. So der Plan.
Was soll ich sagen… eigentlich funktioniert alles nach Plan. Aber der Plan ist trotzdem Mist 😉 Der Saft tropft nicht nur unten aus dem Loch in den Becher, sondern spritzt auch oben in hohem Bogen und mit viel Druck heraus. Der Holzstempel ist natürlich nicht genau passend, sondern zwischen PETling und Holz bleibt ein kleiner Zwischenraum…
Tipp: So zum Nachmachen wirklich nicht empfohlen 😉
Ob Brombeerflecken aus Outdoorbekleidung beim Waschen wieder rausgehen… davon erzähle ich Dir vielleicht beim nächsten Mal 😉
Viel Freude draußen!