Kennst Du den Höhlen- und Schluchtensteig schon? Wenn nicht, dann lies gerne weiter… Wenn Du ihn doch schon kennst, dann darfst Du natürlich auch gerne weiterlesen… 😉 vielleicht erfährst Du ja doch noch etwas, was Dir vorher noch nicht bekannt war.
Premiumwanderweg mit abwechslungsreichen Highlights
Wer mich kennt weiß, dass ich eigentlich kein Freund von überlaufenen Premiumwanderwegen bin. Eigentlich mag ich eher die zugewachsenen Wege auf denen sonst keiner unterwegs ist.
Heute, am letzten Sonntag im Januar, bin ich aber doch auf einem dieser Premiumwanderwege unterwegs. Dem Traumpfad „Höhlen- und Schluchtensteig“ in der Eifel. Ein Kurzvideo des WDR auf Facebook hat mich auf diesen Weg aufmerksam gemacht. Ohne jetzt viel vorweg zu nehmen: Eine gute Entscheidung!
Startpunkt: Wanderparkplatz Bergwege
Am Startpunkt des Rundwanderweges, dem Wanderparkplatz Bergwege, bekomme ich noch problemlos eine Parkmöglichkeit. Das sieht zu anderen Jahreszeiten am Wochenende wohl anders aus. Tipp: Ansonsten diese Tour einfach werktags machen.
Hier oben liegt noch ein ganz wenig vereister Schnee.
Was Dir sehr schnell auffällt: Es gibt viele Sitzmöglichkeiten und die Beschilderung des Weges ist sehr gut. Auf den Hinweistafeln kannst Du in beide Richtungen Kilometerangaben ablesen. Du kannst daher auch sofort sehen, wie viele Kilometer Du bereits gegangen bist.
Über Feldwege in der weiten Flur geht es hinab in das Krayerbachtal. Entlang von mit Schilf gesäumten Wasserläufen geht es weiter in das Pöntertal.
Das Pöntertal
Für Bärlauch ist es im Januar noch zu früh. Trotzdem schaue ich mir die Hinweistafel zum Bärlauch näher an. Irgendwas kommt mir daran komisch vor. Zunächst weiß ich aber nicht was genau… dazu aber später mehr…
Mein Blick schweift beim Aufstieg aus dem Pöntertal immer wieder links und rechts vom Weg zu verschiedenen Kleinigkeiten. Auf einmal eine Stimme hinter mir: „Suchen Sie etwas? Kann ich helfen?“ Ich komme mit dem Herrn, zu dem die Stimme gehört, ins Gespräch und schnell stellt sich heraus, dass es sich um den Wegepaten, Herrn Harald Schneider, handelt.
Nach einem kurzen Smalltalk gibt er mir noch den Tipp, dass zwischen den Brombeer-Ranken am Wegesrand an einigen Stellen gerade der Nieswurz (Christrose) hervorkommt. Kurz nachdem wir uns verabschieden, werde ich nur wenige Meter später am Wegesrand auch fündig. Ohne das nette Gespräch vorher wäre ich wahrscheinlich ahnungslos daran vorbei gelaufen.
Tolle Aussichten auf dem Höhlen- und Schluchtensteig
Nach dem Aufstieg aus dem Pönterbachtal erwarten Dich im weiteren Wegeverlauf des Höhlen- und Schluchtensteiges Fernsichten auf die Ortschaft Niederlützingen, die Schweppenburg und das Viadukt des Vulkan-Express (Brohltalbahn).
Höhlen im Trassgestein
Der Wanderweg führt mitten durch riesige begehbare Höhlen aus Trass. Da man zu diesem Ort auch mit dem Auto (bis fast direkt davor) fahren kann, ist es hier auch entsprechend voll. Heute sind einige Familien mit kleinen Kindern da. Ausnahmslos scheinen die Höhlen für alle Kinder ein tolles Erlebnis zu sein… die Freude ist in den Kinderaugen zu sehen. Aber auch wenn man ein paar Jährchen mehr hinter sich hat… die Höhlen sind schon einen Besuch wert.
Die Wolfsschlucht
Tolle Felsformationen, sprudelnde Quellen im Bachbett und einen Wasserfall findest Du ein wenig weiter in der Wolfsschlucht. Auch hier findest Du Höhlen.
Römerbrunnen – Mineralquelle
Im weiteren Wegeverlauf kannst Du an zwei Stellen in der Nähe der Ortschaft Wassenach kohlensäurehaltige Quellen mit einem leichten Schwefelgeruch erleben.
Das CO2 blubbert in der Quelle aus dem Boden….
Weiter zum Ausgangspunkt des Höhlen- und Schluchtensteiges
Und im Anschluss an die Mineralbrunnen geht es weiter bergauf bis zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz Bergwege. Natürlich gibt es neben den Highlights von denen ich Dir hier berichtet habe, noch ein paar weitere auf dem ganzen Weg… Ich möchte ja nicht alles vorab verraten 😉
Mein Gesamtfazit des Rundweges: Sehr empfehlenswert!
Das was mir komisch vorkam… die Auflösung
Ich hatte Dir ja bereits gesagt, dass mir beim Blick auf die Hinweistafel zum Bärlauch irgendwas komisch vorkam, ich aber in dem Moment nicht genau wusste, was es denn war. ..
Vor dem Beginn meiner Tour habe ich mir die Wanderroute in Google-Earth anzeigen lassen. Das mache ich meistens so. Ich blende mir dann auch die Lage von Naturschutzgebieten ein. Wie das funktioniert, das habe ich Dir in diesem Beitrag bereits gezeigt.
Warum mache ich das? Weil ich gerne auch mal die Wege verlasse wenn ich etwas interessantes entdecke und dann „querfeldein“ gehe. In Naturschutzgebieten darfst Du das allerdings nicht. Daher schau ich mir das zu Hause vorab an… und weiß dann wo ich die Wege nicht verlassen darf.
Und genau zu diesem Punkt ist mir auf der Bärlauchhinweistafel im Naturschutzgebiet Pöntertal etwas aufgefallen. Auf dem Schild steht: „Bleiben Sie wenn möglich auf den Wegen“. Die beiden Worte „wenn möglich“ waren es, die mir unterbewusst aufgefallen waren. Das hört sich nicht danach an, als wenn es verboten sei, die Wege zu verlassen. Eher nach einer freundlichen Bitte.
Ja, kann es denn sein, dass man in diesem Naturschutzgebiet grundsätzlich die Wege verlassen dürfte? Zu jedem Naturschutzgebiet gibt es eine eigene Verordnung, in der jeweils dokumentiert ist, was in dem Gebiet geschützt wird und was in dem Gebiet daher verboten ist. Die Rechtsverordnung des Naturschutzgebietes Pöntertal findest Du hier.
Und tatsächlich ist dort (im Gegensatz zu Verordnungen von anderen Naturschutzgebieten) nirgendwo zu lesen, dass das Verlassen der Wege verboten ist. Ob das bei der Formulierung der Rechtsverordnung Absicht war, oder vergessen wurde und danach nie geändert – keine Ahnung. Vielleicht kennt ja einer von Euch den Grund…
Viel Freude draußen!