Wenn Du im Sommer durch die Wälder wanderst, dann gibt es viel zu naschen! Heute erzähle ich Dir von verschiedenen Beeren die Du im Wald finden kannst. Und auch von einem kleinen putzigen Gesellen, der meine Beeren so gar nicht mochte…
Essbare Beeren im Wald
Du findest verschiedene Beeren im Wald die Du essen kannst. Die häufigsten davon, stelle ich Dir hier kurz vor:
Himbeeren
An Lichtungen und halbschattigen Waldrändern kannst Du Himbeeren finden. Wenn Du entlang Deines Weges immer mal wieder von verschiedenen Sträuchern nascht, dann stellst Du schnell fest, dass sie geschmacklich durchaus stark variieren können.
Himbeeren sind im Gegensatz zu Brombeeren innen hohl. Du kannst sie leicht vom Blütenboden abziehen.
Tipp: Bevor Du sie in den Mund beförderst, lohnt es sich einen Blick in die Beere hinein zu werfen – zumindest, wenn Du keine tierischen Proteine zu Dir nehmen möchtest 😉 Manchmal haben bereits Maden dort ihren Wohlfühlplatz gefunden.
Brombeeren
Reife Brombeeren sind tiefschwarz und Du kannst sie leicht von der Ranke lösen. Im Gegensatz zu Himbeeren sind sie innen nicht hohl.
Tipp: Aber nicht zu gierig beim Pflücken sein… Brombeerranken sind stachelig 😉
Botanisch gesehen sind Himbeeren und Brombeeren gar keine Beeren sondern Sammelsteinfrüchte.
Walderdbeeren
An sehr sonnigen Stellen kannst Du die leckeren Walderdbeeren finden.
Tipp: Im Gegensatz zu den geschmacklosen Früchten des Verwechslungspartners indische Scheinerdbeere hängen die Früchte herab. Bei der Scheinerdbeere stehen sie nach oben. Daran kannst Du sie schnell sogar bereits aus der Ferne unterscheiden.
Botanisch gesehen sind die Walderdbeeren übrigens gar keine Beeren sondern Sammelnussfrüchte.
Heidelbeeren und Blaubeeren
Du suchst den Unterschied zwischen Heidelbeeren und Blaubeeren? Es gibt keinen. Es handelt sich um die gleiche Frucht, die nur regional unterschiedlich benannt wird.
Tipp: Du wirst aber einen Unterschied zwischen den wildwachsenden Beeren und den gekauften (kultivierten) feststellen. Die wilden Beeren (Vaccinium myrtillus) sind kleiner, haben dunkles Fruchtfleisch und färben Deine Finger schnell blau. Die Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum) hat hingegen weißes Fruchtfleisch, eine dickere Schale und die Beeren sind größer.
Preiselbeeren
Die Preiselbeeren besaßen für unsere Vorfahren eine große Bedeutung zur Vitamin- und Nährstoffversorgung im Winter. Denn sie sind von allen vergleichbaren Beeren am längsten haltbar. Du kannst sie bis ins Folgejahr getrocknet ohne Zuckerzusatz aufbewahren.
Tipp: Preiselbeerkonfitüre ist sehr lecker zu Wildgerichten und Wiener Schnitzel… aber natürlich kannst Du die Beeren auch frisch vom Strauch naschen!
Vogelbeeren – Sind diese Beeren nicht giftig?
Na, wundert es Dich, dass ich Dir hier Vogelbeeren zeige? Die Vogelbeeren, also die Beeren der Eberesche sind nämlich nicht wirklich giftig. Das Gerücht der Giftigkeit hält sich aber sehr hartnäckig. Sie sind allerdings durchaus leicht bitter, was an der in den Beeren enthaltenen Parasorbinsäure liegt.
Parasorbinsäure ist tatsächlich leicht giftig. Diese ist bei sehr hoher Konzentration auch toxisch. Wie so immer: „Die Dosis macht das Gift“. Du müsstest als Erwachsener circa 90 Kilogramm Früchte auf einmal essen, um eine tödliche Menge (letale Dosis) zu erreichen.
Tipp: Mit zunehmender Reife der Früchte verliert sich die Bitterkeit. Daher am besten nur vollreif pflücken.
Die Beeren enthalten viel Vitamin C und Provitamin A. Für eine Konfitüre zusammen mit anderen süßeren Früchten sehr gut geeignet!
Holunderbeeren
An stickstoffreichen Standorten kannst Du den Holunder mit seinen Beeren, auch Fliederbeeren genannt, finden. Auch die Beeren des Holunders sind schwach giftig. Du solltest keine größeren Mengen davon essen, da dies sonst Übelkeit/Erbrechen hervorrufen kann. Mit zunehmender Reife der Früchte (und durch Erhitzen) verliert sich aber die Giftigkeit.
Tipp: Wenn Du einen alten Holunderstrauch gefunden hast, dann schau doch auch mal, ob Du am Stamm Fruchtkörper des Judasohr (Pilz) finden kannst.
Meine Begegnung mit jemandem der meine Beeren nicht wollte…
Zum Thema „Beeren“ fällt mir auch noch eine Begegnung von letzter Woche ein. Aus dem Augenwinkel habe ich bei einer Pause eine Maus zweimal kurz aus einem Mauseloch schauen gesehen. Glücklicherweise habe ich zufällig mit meinem Handy die Maus gefilmt. Zumindest dachte ich zu dem Zeitpunkt, dass es eine Maus sei.
Ich habe dann ein paar ungeschwefelte Rosinen (getrocknete Weintrauben) neben das Loch gelegt und gewartet… ich wollte noch ein schönes Video machen… Nach einer halben Stunde vergeblichen Wartens habe ich dann meinen Lockversuch abgebrochen.
Erst zu Hause nach dem genaueren Betrachten des Videos habe ich festgestellt, dass es gar keine Maus war. Es war ein Mauswiesel.
Tipp: Das Mauswiesel ist der kleinste Vertreter der Ordnung der Raubtiere (Carnivora) und ein reiner Fleischfresser. Das goldige Tierchen mag gar keine Beeren… 😉
Viel Freude draußen!
PS: Wenn Du in diesem Beitrag Schlehen vermisst… die sind erst im Spätherbst, wenn der erste Frost einsetzt wirklich gut. Über Schlehen habe ich Dir in diesem Beitrag auch bereits einmal berichtet.
Und auch bei der ansonsten tödlich giftigen Eibe gibt es „Beeren“ zu naschen. Aber Vorsicht! Nicht bevor Du Dir dazu diesen Beitrag durchgelesen hast.