Heute habe ich mich an einer Stelle zur Hirschbeobachtung auf die Lauer gelegt, von der ich Dir in meinem Beitrag über die Berleburgsche Rentkammer schon berichtet habe. Der Paulsgrund. „Bewaffnet“ mit Stativ, Spiegelreflexkamera und ein wenig Zeit…
Von Wanderparkplatz Fehlbach zur Hirschbeobachtung am Paulsgrund
Freitag, 16:00 Uhr. Es hat aufgehört zu regnen und ich habe Zeit. Also schnell raus, noch ein wenig frische Luft schnappen… Aber wohin soll ich? Spontan fällt mir ein, dass ich im Juli doch in der Nähe von Aue-Wingeshausen an einer Stelle war, zu der ich im September/Oktober nochmal zurückkehren wollte… Warum? Weil im September/Oktober die Hirschbrunft ist. Und an der Stelle „Am Paulsgrund“ konnte man die Tiere immer gut beobachten.
Es ist schon Mitte Oktober, aber vielleicht habe ich ja noch Glück und ich kann Hirsche beobachten. Und da die Tiere erst in der Dämmerung aktiv werden, ist es auch gut, dass es schon Spätnachmittag ist. Schnell die Spiegelreflexkamera der Tochter ausgeliehen und mein eigenes Stativ eingepackt. Mit dem Auto dann bis zum Wanderparkplatz Fehlbach und von dort zu Fuß weiter bis zum Paulsgrund. Das sind nur 960 Meter…
Hirschbeobachtung? Warten ist angesagt…
Nachdem ich die Kamera so einigermaßen in Position gebracht habe, heißt es jetzt erstmal Warten. Und Warten. Und so langsam tut sich… nichts! Gar nichts!
Es wird mittlerweile ordentlich frisch. Kühle Luft zieht durch das Bachtal den Berg hinab. Eigentlich friere ich nicht schnell. Aber so leicht frösteln tu ich jetzt doch.
Ein E-Bike-Fahrer kommt vorbei und hält an. Wir kommen ins Gespräch und plaudern ein wenig. Er erzählt mir, dass er häufig hier vorbei kommt, aber in der letzten Zeit keine Hirsche mehr an dieser Stelle gesehen habe. Die seien wohl ein paar Kilometer weitergezogen. Er verrät mir, wie ich zu einer anderen Stelle gelangen kann, an der eine Hirschbeobachtung besser möglich sei… Er verabschiedet sich und fährt weiter. Ich harre weiter in der kühlen Abendluft aus…
Sollte ich vielleicht zu der anderen Stelle fahren? Da ich nicht ganz sicher bin, ob ich die Wegbeschreibung meines Gesprächspartners wirklich richtig verstanden habe, entschließe ich mich, hier zu bleiben und zu warten bis es dunkel wird. Die andere Stelle werde ich mal besuchen, wenn ich ein wenig mehr zeitlichen Vorlauf habe. Jetzt ist es bereits 18:30 Uhr und es dämmert langsam.
Es dämmert am Paulsgrund
Hirschbeobachtung!
So langsam ist es so düster, dass es sich eigentlich nicht mehr lohnt zu fotografieren. Wenn es so dunkel ist, dann sind die Belichtungszeiten so lang, dass jegliche Bewegung des fotografierten Objektes zu einem verschwommenen Bild führt. Es gibt Dinge, bei denen eine Langzeitbelichtung cool ist… Ich habe Dir in diesem Beitrag mal gezeigt, wie man damit die ISS fotografieren kann. Aber für ein Tier ist das eher ungeeignet. Das lebt nun mal und bewegt sich unvorhersehbar.
Kurz bevor ich meine Sachen zusammenpacken will, sehe ich in einiger Entfernung ein Tier auf die Lichtung kommen. Ich kann mit bloßem Auge wirklich nicht erkennen, was es ist. Es ist auch alles ruhig. Keine Brunftgeräusche. Was ist es für ein Tier… Esel? Ziege? Pudel? Ich richte die Kamera auf das unbekannte Tier aus. Größte Zoomstufe, Langzeitbelichtung mit offener Blende und 2-Sekunden-Selbstauslöser (Damit ich durch Drücken des Auslösers nicht zu stark an der Kamera wackele, wenn sie aufnimmt.)
Hier ist das Ergebnis:
Und jetzt packe ich meine Sachen zusammen und bin gespannt, welches Tier zu Hause am PC auf den Bildern zu erkennen ist… 😉
Viel Freude draußen und bleibt gesund!