Frischer Waldmeister im Getränk

Heute erzähle ich Dir von meinem spontanen Versuch, mit frischem Waldmeister ein leckeres Getränk zu zaubern. Ob dieser Versuch erfolgreich war, oder doch eher „fail“, das erfährst Du in diesem Beitrag…

Cool – hier wächst Waldmeister…

Die Vorgeschichte zu meinem heutigen Thema ist ganz schnell erzählt. Es ist das erste Juni-Wochenende und ich bin bei herrlichstem Sonnenschein in einem kühlen Buchenwald in der Nähe von Bad Fredeburg im Hochsauerlandkreis unterwegs. Es riecht angenehm frisch und überall am Wegesrand sehe ich den Waldmeister wachsen. Teils noch ganz jung, teils bereits in voller Blüte.

Mit Waldmeister habe ich bislang noch nie etwas gemacht… die Neugier ist geweckt…

Waldmeister-Wasser

Schnell mal das Smartphone gezückt und ein wenig im Internet gestöbert… Waldmeistersirup, Mai-Bowle, Waldmeister-Tee, Waldmeister-Butter… was es nicht alles für Rezepte dort zu finden gibt.

Ein dort gefundenes Rezept zu „Waldmeister-Wasser“ ist so simpel, dass es geradezu danach schreit, jetzt sofort unterwegs mal ausprobiert zu werden:

• 5 Waldmeister-Stängel
• in 1 Liter Wasser geben,
• 1 bis 2 Stunden stehen lassen
• und das Wasser dann am gleichen Tag verbrauchen.

Einen Liter Wasser habe ich gerade dabei und genügend frische Stängel Waldmeister stehen im Wald direkt vor mir. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, einfach fünf Stängel zu pflücken und in meine Wasserflasche zu stecken. Nach 1 bis zwei Stunden weiterer Wanderung wäre ich ja dann bereits fertig 😉

Da ich mein mitgeführtes Wasser aber nicht nur zum Trinken, sondern auch für andere Zwecke (…wie z.B. Nudeln kochen) unterwegs verwenden möchte, entscheide ich mich gegen die simpelste Lösung. Meine Nudeln sollen nicht nach Waldmeister schmecken.

Mir fällt aber dann ein, dass ich noch einen unbenutzten Petling in meinem Rucksack habe… Das ist es! Ich fülle den Petling einfach mit ein paar Stängeln frischem Waldmeister und fülle den Rest mit Wasser auf…

Das ist dann zwar viel weniger Wasser als im Rezept… aber vielleicht kann man dieses „Konzentrat“ ja vor dem Trinken wieder mit einer entsprechenden Menge Wasser „verlängern“. Probieren geht über studieren… also los.

Ziemlich passend nach einer guten Stunde weiterer Wanderung ist es Zeit für eine Pause. Und Zeit für den Abschluss des Versuches. Ich bin gespannt.

Ich gieße mein „Waldmeister-Wasser-Konzentrat“ in meinen Trinkbecher und ergänze es mit Wasser aus meiner Flasche auf insgesamt circa 0,25 Liter.

Das Ergebnis? Klasse! Ich bin begeistert. Das Wasser schmeckt frisch und hat einen ganz dezenten Waldmeistergeschmack. Noch besser wäre es wahrscheinlich gewesen, wenn ich zum Auffüllen kaltes Wasser aus einer Quelle genommen hätte… das probiere ich bestimmt auch noch irgendwann mal aus!

Was ist Cumarin?

Für den typischen Waldmeistergeruch (und -geschmack) ist der Stoff Cumarin verantwortlich. Dieser entsteht wenn das im Waldmeisterkraut enthaltene (geruchlose) Melilotosid beim Welken oder Trocknen umgewandelt wird.

Der im Getränk enthaltene Cumarin-Anteil sollte nicht zu hoch werden, da Cumarin bei übermäßigem Genuss Kopfschmerzen erzeugen kann und schädlich für die Leber ist.

Eine häufige Empfehlung ist, dass Du nicht mehr als 3 Gramm frischen Waldmeister auf einen Liter Flüssigkeit nimmst und den Waldmeister nicht mehr verwendest, wenn er blüht, da dann der Cumarin-Gehalt in der Pflanze ansteigt. Wie so häufig, gilt auch bei Cumarin, dass die Dosis das Gift macht. In geringer Dosierung ist es gesundheitsfördernd, bei höheren Dosierungen schädlich.

Für weitere Versuche (wie einen Waldmeistersirup) habe ich daher noch einen Ziplock-Beutel mit frischem Waldmeisterkraut gefüllt und dieses zu Hause getrocknet…

Waldmeistersirup

Du kannst jetzt mit einem kleinen Schuss selbstgemachtem Waldmeistersirup Deine Getränke verfeinern. Im einfachsten Falle einfach kaltes Wasser dazu und genießen. Lecker!

Viel Freude draußen!